FIGURENTHEATER

Oder: Warum das "Theater der Dinge" bewegt!

"Theater der Dinge": Darstellerisches und Bildnerisches vereint!

"Theater der Dinge": Mir gefällt diese Definition. Ich liebe Collagen: Darstellerisches und Bildnerisches vereint! Und das möchte ich gerne in meiner Arbeit weitergeben. Die Figuren, die Dinge und die Materialien haben es mir angetan - ihnen können wir alles abverlangen. Ihr Charakter bildet sich heraus, wenn wir sie gestalten, und ihre Bewegungen hauchen wir ihnen ein. Durch sie können wir ausdrücken, was uns bewegt.

Was wir uns oft nicht zu sagen wagen...

Wenn ihre Stimme zu leise ist, helfen wir nach, reißen ihnen das Maul auf und bringen sie zum Reden - nämlich genau das, was wir uns oft nicht zu sagen wagen. Dann haben wir ein Gegenüber in der Figur, dem Objekt oder dem Material, mal klein, mal übergroß. Her mit den Masken und weg mit den Masken!

Alles ist erlaubt! Alles ist möglich! Eine Figur, ein Objekt, ein Material, ein Licht, ein Bild, ein Ton - alles kann Fokus sein und beseelt, gefiltert und in abstrakter und/oder reduzierter Form gezeigt werden.

Auch für den theaterpädagogischen Prozess ist das eine Bereicherung: Es eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten des Ausdrucks, für jeden anders erleb- und spielbar - hinter, neben, vor oder mit dem Objekt, mit oder ohne Text. Wenn ein Mensch, egal wie alt er ist, nicht mehr "weiterkommt", kann das Theater der Dinge neue Wege zur Auseinandersetzung bieten - mit dem jeweiligen Thema, der Gruppe oder auch mit sich selbst. Das "Theater der Dinge" ermöglicht eine andere, eine neue Sicht auf die Welt.

FIGUREN-SPIEL -was ist das?

FIGUREN-SPIEL oder: THEATER DER DINGE - was ist das?

Das ist die Überschneidung von darstellender und bildender Kunst, also materielles Theater, und ist sowohl bewegte Materie als auch materialisierte Bewegung, sagt Werner Knoedgen, bekannter Praktiker und Forscher des Deutschen Figurentheaters.

Ist der Begriff "Figurentheater" ausreichend für all die verschiedenen Spielarten dieses Genres? Den Begriff "Theater der Dinge" als Oberbegriff zu nutzen für Puppen-, Material-, Objekt-, Masken- oder Schattentheater sowie den Einsatz digitaler Medien-Techniken, Animationen etc. - diese verschiedenen Spielarten - oft auch deren Vermischung, erscheint mir mehr als konsequent! (Joss/Lehmann fassen dies in dem Buch "Lektionen 7, Theater der Dinge", 2016, Theater der Zeit Verlag zusammen).

 

Übermenschliche Möglichkeiten

Der Schauspieler bleibt immer ein Mensch - seinem Körper und dessen Möglichkeiten verpflichtet. Er kann nicht aus seiner Haut und die Größe und Form seines Körpers nicht verändern. Bei den Figuren und Dingen ist das anders. Sie können total verrückt aussehen, fantastischste Bewegungen machen, zerspringen, unmenschlich weit hopsen und sich neu zusammensetzen. Auch Wind, Regen, Tod und Gott darzustellen und zu personifizieren ist da ohne Weiteres machbar.

Wünschst du dir Begleitung, Beratung oder Coaching rund ums Figurentheater?